Durch die „Pampa“…...bis nach Viedma, zur Ruta RP1 ! Hallo Patagonien !
Es ist Heiß ! Das Thermometer zeigt über 35 Grad, und wir spuren auf den „Highways“ gen Süden ein.
Unser Plan : schnell in den Süden ! Denn das heißt hier : es wird kühler werden...im Gegensatz bei uns zu Hause..
Und so lassen wir den Diesel laufen: Über die Ruta 14, auf die Ruta 12. Nachtplatz wie zu Hause:
Camp direkt am Highway….nicht idyllisch, zweckmässig, den wir rollen die nächsten Tage einfach weiter…..!
Vorbei an Zarate, über eine imposant gebogene Brücke, die den Rio Parana überquert !
Wir fahren einen großen Bogen um Buenos Aires herum.
Die Landschaft : Ehrlich ???? Öde ! Graslandschaft, soweit das Auge schaunen kann: „Pampa“ halt!
Die Temperaturen steigen immer noch, wir fahren durch Brandgebiet, was vernebelt ist. Überall herrscht hier große Dürre !
Wir spuren auf die Ruta 5 ein. Eine der Hauptverkehrsadern in dieser Provinz! Die „Autobahn“ ist belebt, aber angenehmes Fahren, keinerlei „Stauproblematik“ , dafür sind die Entfernungen einfach zu groß, bei Lujan entfernen wir uns von Buenos Aires, fahren auf der „fünf“ bis 9 de Julio.
Viele hundert Kilometer Pampa liegen schon hinter uns.
Es wird dunkel, wir fahren auf der Höhe von Daireaux auf einen Truckerparklatz hinter einer Tankstelle. Der Platz gleicht einer Wüste, ist trockener feinster Sand, jeder Truck der Einparkt, oder Abfahrt…...schleppt eine Fahne feinsten Staubes hinter sich her.
Die Nacht hat über 30 Grad, wir „schwitzen“ uns durch ! Wir nähern uns unserem ersten „wirklichen“ Ziel, der Laguna Epecuen.
Daggi schlägt vor: „Fahr doch mal da rechts ab, da liegt ein großer See, „Laguna del Monte“
Gesagt getan ! Der Ort am See heißt Guamini, schon beim Durchfahren staunen wir: schöne Stadt, gepflegt, Schattenbänkchen überall, kleine Geschäfte….echt nett und eine Augenweide !
Wir fahren durch bis zum See. Eine riesiges „Freizeitgelände“ finden wir dort ! Sauber, die obligatorischen Grillstellen überall, schöner Zugang zum einladenden See, und wir sehen auch Camper !
Spontan entscheiden wir zu bleiben, ziehen den Laster auf die „Campwiese“, wir sorgen mal wieder für Aufsehen, zwischen den Zelten und den typischen winzigen „Einheitswohnwägen“
Freundliche Begrüssung, Rädchen raus, und ab ins Städtchen ! Wir gönnen uns ein echt gutes Eis, besuchen die alte Eisenbahnstation, fahren die Hauptstraße rauf und runter…...bis 17.00 Uhr ist hier „Siesta“ und alles hat zu…...was wir sogar bei der Hitze verstehen können.
Zurück auf unseren Camp gehen wir „Baden“ im See, nicht „schwimmen“ bei einer durchschnittlichen Wassertiefe von 1m kann davon keine Rede sein!
Der Platz füllt sich. Es ist Wochenende. Was wir nicht wissen: hier wird ab 23.00 Uhr in 40m Entfernung von unserem Lasterle…..eine Rockband einen Livegig zum Besten geben…..der bis 3.00 Uhr morgens dauert….an Schlaf nicht zu denken !
Am nächsten Morgen ist der Spuck vorbei…..der Platz wieder leer, alle Buden zu !
Wir rollen weiter zur Laguna Epecuen, einem sehr salzhaltigen See !
Die Attraktion dort ist eine „versunkenes Dorf“ ….was eben nicht mehr versunken ist, sondern durch den Abfall des Seeniveaus wieder zu begehen ist….
Das Dorf wurde in den 60igern fluchtartig verlassen, die umgebenden Lagunen wurden mit Kanälen verbunden, Starkregen lies die am tiefsten liegende Laguna Epecuen.....zur beinah "Todesfalle" für die Bewohner werden......der Pegel stieg dramatisch....und die Bewohner ließen alles zurück!
Wir quälen uns bei 40 Grad durch die alten , schattenlosen Ruinen, können dem Szenario wenig abgewinnen, alle Bäume in Ufernähe und an der Straße sind „Versalzte Gespenster“…..und so verlassen wir den bei den Locals beliebte See…...er ist mit „Badegästen“ bevölkert und ziehen weiter Richtung Bahia Blanca….na klar, immer Richtung Süden !
Auf unserem Weg dorthin übernachten wir wieder an einem ruhigen „Grillpark“, umfahren Bahia Blanca, kommen gut vorwärts.
Wiedermal kommt von Daggi : „Komm, fahr doch mal da raus“ zum Lago La Salada.
Wieder Volltreffer: schöner, naturbelassener See, sogar den Flamingos gefällt dies !
Wir finden an der Lagune eine sehr schönen Nachtplatz, nur von Natur umgeben ! Tip Top!
Und so erreichen wir am nächsten Tag, 13.02.2023 den Ort Viedma (Geldbeschaffung, Western Union, Ihr wisst schon), und das direkt am Meer liegende „El Condor“
Die Felsenküste direkt unter uns….war vor wenigen Wochen noch eine „tierische“ Attraktion:
Tausende von großen Sittichen nisteten hier in den Felshöhlen…...leider sind diese schon verlassen, wir sind etwas zu spät dran…..immerhin sehen wir noch eine Handvoll, die sich von dem Platz wohl nicht trennen konnte…
Aber dafür ist jetzt zum ersten Mal der ab jetzt ständige Begleiter da : Patagonischer Wind ! Immer präsent, böig, und zum Teil sehr heftig !
Wir übernachten windgeschützt direkt am Meer zwischen den Felswänden !
Am nächsten Tag wollen wir zum ersten Mal eine lange Piste befahren : die Ruta RP 1 schlängelt sich direkt ca. 200km an der Küste entlang, Schotter und Sandpiste, einsam und mit tollen Ausblicken immer wieder auf die rauhe Küste, stehenbleiben wo man will !
Erster „Lastertest“ unter erschwerten Bedingungen !
Die Piste endet in San Antonio de Oeste.
Die ersten 80Km ist die Piste in recht gutem Zustand. Das typische „Wellblech“ ist erträglich, wir tasten uns an die „optimale Geschwindigkeit“ heran. Für die reinen „Asphaltfahrer“ unter euch:
Die „Wellblechpiste“ ist eine Sand oder Schotterpiste….die mit der Zeit eine regelmässiges Berg/Tal Muster erhält….sehr nervig, da es das Fahrzeug extrem durchrüttelt, am besten mit einem extremen Kopfsteinpflaster zu vergleichen. Jedes Fahrzeug hat auf solchen Pisten eine „individuelle Fahrgeschwindigkeit“, die es nicht mehr die „Täler“ des Wellblechs durchfahren lässt, sondern von „Berg zu Berg“ fliegt ! Man spürt das extrem-----das zerstörerische Durchrütteln des Fahrzeuges lässt dann spürbar nach….aber der Fahrer muss extrem konzentriert fahren, der Untergrund ist lose….und es lauern immer wieder grobe Absätze darin...die nicht mit der „Pistengeschwindigkeit“ befahren werden können, z.b. typischerweise grobe Viehgitter, Pistenabbrüche etc...
Unser Laster erreicht dieses „Fliegen“ bei ca. 60 -70 Km/h.
Wir erreichen so „fliegend“ mit etlichen Fotostops den „Bahia Creek“….eine Sanddünenlandschaft, die wir unbedingt noch queren wollen, bevor wir einen Nachtplatz suchen.
Die Piste ist dort durch Wind und Wanderdünen teilweise komplett versandet. Wir meistern das problemlos, bewundern mitten im Niemandsland ein „Glampinghotel“ aus Oktaederzelten (Solarbetrieben mit Biogasanlage !), fahren noch wenige Kilometer, wollen hinter einer Düne für die „Nacht“ einparken.
Das Elend nimmt seinen Lauf…...
Heee, ganz schöner Cliffhanger... aber als fleißige Google Fotos - Beobachter wissen wir natürlich, wie es weitergeht... ;)
AntwortenLöschenIch muss ehrlich sagen, dass ich ständig grübel, wie wir unseren "Alkoven" für genau solche Routen fahrbereit machen können... Aber auch das wird funktionieren und Ideen sind schon da...
Liebe Grüße... :)