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Donnerstag, 18. Mai 2017

Argentinien: Bis nach Paraguay (28.03.2017 - 04.04.2017)


Hörblog: 


.....Lesen:

Der Grenzübergang bei Los Andes bringt uns nochmals,wie der Name sagt, über den Andengürtel
nach Argentinien. An der Grenze,wie eigentlich immer,schnelle und korrekte Abfertigung. Wir nehmen die RN 149 die schnurstracks parallel zu den weissgetupften Anden Richtung Norden verläuft. Da ist es wieder.....das was Argentinien ausmacht: unendliche Weite, kaum Besiedelung ! Wir erreichen den kleinen Nationalpark el Leoncito,  der sich als "Perle" entpuppt. Vom Ranger freundlichst begrüsst, alle Regeln, Wanderwege etc im Park erklärt, und ja, es gibt viele Pumas hier, klar können wir campen: alles kostenlos !
Geplättet schauen wir uns um: schöne Wiese mit Grills im Wald, nagelneuer Sanitärblock mit heissem (!) Wasser, Wifi beim Ranger, Blick auf die Anden....zwei Kollegen stehen auch schon da...klar, wir bleiben ! Da ich selbst eine Erkältung ausbrüte, kommt mir der Stopp grade recht.
Wir geniessen das schöne Wetter, plaudern mit den Kollegen, Daggi macht ausgedehnte Wanderungen....alles gut ! Mit einer der besten Spots in Argentinien die wir angelaufen sind !
Wir bleiben drei Nächte, verabschieden uns, das Wetter ändert sich. Regen zieht auf, es wird spürbar kälter. Tja, klar, in Europa wird es Frühling.....und hier eben Herbst !
Eigentlich wollten wir den Nationalpark Ischigualasto erkunden, berühmt für seine Felsformationen und engen Schluchten.....aber nach einer total verregneten und kalten Nacht, entscheiden wir uns nicht das Wetter auszusitzen, sondern das schlechte Wetter mit "Fahren" zu umgehen !
Wir haben uns ja klar für die "Heimoption" im Juni entschieden. Unsere Köpfe sind so unendlich voll von Eindrücken, Erlebnissen, Leuten und Kollegen.....das wir uns manchmal wie "betäubt" vorkommen. Diese Termin rückt näher, und es liegen noch einige Highlights vor uns....und so begeben wir uns rasch auf die "Querung" , die uns grob gesagt von San Fernando de Valle Catamarca nach Resistencia bringt.
Von Catamarca nach Frias schrauben wir uns auf winziger Strasse über eine grüne Hügelkette mit dramatischen Ausblicken Richtung Catamarca "ins Tal". Der geplante Weg ist wegen Erdrutsch nicht passierbar, und so fahren wir ca. 150km kleinste Erd - und Lehmpisten um kurz unterhalb von Frias wieder auf die Asphaltstrasse zu stossen.
Auf dieser Piste ist uns das "Katzenglück" hold, wir sehen eine "Gato montana" eine wilde "Bergkatze" vor uns ins dichte Gestrüpp huschen.
Der Hilux bewährt sich hier mal wieder als optimales Fahrzeug, er kommt einfach überall, auch hier im "roten Schlamm Gebiet", durch. Natürlich auch,  weil Daggi inzwischen eine "Symbiose" mit ihm eingegangen ist, und sie wirklich genau weiss, wie der Kollege in jeder Situation zu "behandeln" ist !
Jegliches Abenteuer endet zuerst mal hinter Frias. Es gibt wieder reichlich " grandioses Nichts" Der Weg in den Norden ab Ushuaia war ja geradezu spannend dagegen......!
Wir schaffen es bis Quimili, quetschen uns an einer Tanke zwischen die Trucks. Notschlafplatz, dreckig und laut, aber sicher. Wir beobachten, wie an den ankommenden Trucks mit Doppelbereifung und mehren Achsen neue Reifen von den Felgen abgedrückt werden und alte, abgefahrene wieder montiert werden. Reifenschmuggel a'la Argentinien. Reifen sind etwa 4mal so teuer wie in Chile, und bei 12 Reifen ein lohnendes Geschäft ! Der nächste Tag bringt wieder Abwechslung. Wir besuchen das "Campo de Cielo", ein Gebiet, indem viele, meist eisenhaltige Meteoriten einschlugen. Die Brocken sind noch da, ebenso die Krater.....rund um ein schönes Infocentergebäude,gesäumt mit den unvermeidlichen Grillstellen für die Locals.
Diese sind auch gut besetzt, es hat jede Menge "Getier" hier, Riesenheuschrecken, alles was sticht in der wieder schwülwarmen Luft. Wir besichtigen die Meteoriten, wirklich interressant...
und klar, fährt jetzt auch was kleines " ausserirdisches" im Hilux mit !
Es zieht uns weiter. Und so schaffen wir es grade im letzten  Büchsenlicht bis zur argentinische Grenzstadt Resistencia, grosse Stadt, am südlichsten "Kartenzipfel" von Paraguay gelegen !
Wir campen auf dem "camping Municipal" ein Stadtpark....es ist "party time" .Überall dröhnt übersteuerte Musik aus mobilen Boxen.......die "Ohrenstöpsel", ein Standardausrüstungsgegenstand in "the americas"  kommen zum Einsatz. Wir bleiben zwei Nächte....die zweite, Montag, ist dann auch deutlich leiser.
Last step Argentinia : Auf der RN 11 erreichen wir am Dienstag, 04.04.2017 Asuncion, Paraguay.
Diese RN 11hält auf den letzten argentinischen Kilometer nochmals eine Überraschung bereit: Auf der Strasse, die an sich an einem Dschungelfeuchtgebiet entlang zieht, sehen wir innerhalb 50 Kilometer mehrere armdicke Python's.....leider tot, nicht über die Strasse geschafft!
Resümee zu ziehen, fällt schwer, und will ich hier jetzt einfach lassen. Wer will, mache sich die Mühe und liest die schon veröffentlichten Blogartikel, am besten hintereinander,....das lässt doch ein ,durch unsre Brille gesehenes Gesamtbild, zu! 
 Routenbild 1:
Gefahren: von Puerto Madry ----> Quer nach Chile---->bei la Rioja zurück bis Asuncion !
(Ergänzung zum letzten Routenbild !) 
 Routenbild 2:

Argentinien und Chile TOTAL: vom 22.12.2016 bis 04.04.2017









Freitag, 5. Mai 2017

Argentinien: Wir holen "nach"....und: Nachsaison ist die schönste Saison ! (15.03.2017 - 28.03.2017)

So, unser Bedarf an Wifi, Duschen und Schwätzen ist mal wieder "gedeckt" und so begeben wir uns auf die Ruta 25, um Argentinien nochmals an "schmaler" Stelle zu queren. Die Strecke wird nach etwa 200 km Pampa wieder spannend, wir queren eine weite, meist menschenleere Landschaft, links und rechts türmen sich Sandsteinformationen auf, errinnert uns stark an Utah, USA ! Zum schönen Abschluss des Fahrtages, den wir etwa 30 Kilometer vor Paso de Indio beenden, gehört Windstille, Abendsonne und ein schöner Campspot auf einem verwaisten Camping Municipal an einem Fluss. Nachsaison ! Der Herbst hält bald Einzug, und somit ist die Campingsaison für die Argentinos so gut wie beendet. Die Laune der Hiluxbesatzung steigt wieder ! Noch besser wird diese, als wir am nächsten Tag den Lago Futalaufquen erreichen. Der Nationalpark Los Alerces gehört quasi uns, der See liegt traumhaft spiegelglatt in der noch grünen Landschaft eingebettet. Hier brummt der Tourismus zwischen Dezember und Februar. Und jetzt sind wir hier im Herz der "Seenlandschaft" für uns alleine. Sonne, Berggipfel gegenüber, es gibt Feuerholz, wir haben alles dabei...wir bleiben drei Nächte hier, geniessen die Umgebung, lassen die Seele baumeln.
Wir durchfahren den Park auf einer schönen Piste, durchqueren den nächsten Park "Nahuel Huapi" mit dem berühmten Touristenort San Carlos de Bariloche als "Herz"
siehe hier : https://de.m.wikipedia.org/wiki/Bariloche
Die Stadt ist quasi ein riesige Ansammlung von Chalets, Ferienhäuser, Hotels, Appartementanlagen, oft mit schweizer oder deutschen Namen. Beste Bauqualität, topgepflegte Häuser zeugen von "potenter" Kundschaft. Wir fahren am Huapi See entlang....endlose Uferpromenade mit allem Schnick - Schnack. Schön anzusehen, aber nicht unbedingt unser Ding. Am Lago Morena gibt es ein Viertel namens "Colonia Suiza". Dort stellen wir den Hilux ab, es ist Markt, essen Bratwurst und Schwarzwälder...leider ist ausser den Holzhäusern im schweizer Stil nicht viel mehr von den damaligen  Einwanderen zu sehen. Die Umgebung ist leider superstaubig, die Wege sind nicht asphaltiert, und es ist immer noch jede Menge los. So machen wir uns am nächsten Tag wieder "vom Acker" (kann man diesmal wörtlich nehmen!),  es geht wieder auf die Ruta 40, und nach einer weiteren Nacht an einem der unzähligen Seen, stehen wir mal wieder am Schlagbaum! Es zieht uns wieder nach Chile, und so landen wir um die Mittagszeit zum zweiten Mal in Osorno ! Wir fühlen uns gleich Zuhause, bestes Wetter, ab zum Geldautomat, wir brauchen Dollars und Pesos für beide Länder. Im Gegensatz zu Argentinien ist diese Erledigung kein Tagesunterfangen, sonder Ruck-Zuck gebührenfrei erledigt....Daggi freut sich wie ein Schneekönig, der Wollladen, den sie vor ein paar Wochen auf der "Hinfahrt" besucht hat ,ist offen.....und wir sind eine pralle Tüte mit Wolle reicher ! Für was ? Tja, Daggi hat sich zu einer regelrechten Strickliesel entwickelt, und tolle Machwerke erzeugt ! Wer reist, brauch "leichte" Hobbies ! Eine Nussecke vom deutschen Bäcker auf dem schönen Stadtplatz macht den Mittag perfekt. Wir steuern den uns schon bekannten Camping Municipal an. Auf dem Weg dorthin lassen wir einen perfekten Ölwechsel am Hilux machen, den letzten auf diesem Kontinent ! Zum ersten Mal gibt es automatisch einen neuen Dichtring für die Ölablasschraube! Der Campspot hat eigentlich schon Off Season, und ist geschlossen....unser Jammern (es ist schon dunkel !) erweicht die Pächterin schlussendlich.  Pünktlich um 9.00 Uhr in der Frühe stehen wir vor dem  Walmart, der hier Lider heisst, und füllen unsere Vorräte "bezahlbar" wieder auf ! Und ab geht es auf die Ruta 5, der Chile Autobahn...nur diesmal - gen Norden. Wir stoppen in Villarrica, ein schönes Städchen am gleichnamigen See und Vulkan gelegen. Sonne pur. See und Vulkan...top Motiv !! (siehe Bilder). Wir besuchten die Stadt schon einmal....vor knapp 2 Monaten. Regelrechte "Menschenmassen" liesen uns damals schnell wieder weiterziehen....jetzt Stille und ganz gemütliches "Dorfleben".
Auch unseren nächsten Stop ist ein "Dejavu" : Das schöne Camp von Elli und Werner bei Temuco. Diesmal nicht ohne "Hintersinn". Der Abgaskrümmer des Hilux ist schon seit geraumer Zeit undicht, wir wollen ihn bei Werner, der über eine bestens bestückte Werkstatt verfügt, schweissen. Den Ausbau erledige ich, Daggi macht "Wäsche"...und Werners deutsche "Urlaubsvertretung" erweisst sich als Schutzgasschweissexperte. In wenigen Minute hat er das professionell erledigt - danke hierfür ! Einbau....und Hilux ist wieder "flüsterleise".
Zu einem Treffen der besonderen Art kommt es in den nächsten zwei Tagen. Wir fahren nach Cohueco, in der Nähe von Chillan, besuchen Marc und Claudia, mit denen wir unter anderem die Dakarrally gemeinsam erlebten. Sie hüten einen grossen "Campo" , Bauernhof. Das Hallo ist gross, und gemeinsam haben wir zwei schöne Tage, besuchen ein "1te Liga" Rodeo, in Chile echter Profisport. Danke Marc und Claudia für die schöne gemeinsam Zeit !
Und weiter geht es auf der Ruta 5. Nach einem langen Fahrtag landen wir in Los Andes, klopfen am nächsten Tag wiederum am "Schlagbaum" an...und etwas oberhalb von Mendoza betreten wir wieder argentinischen Boden !
Für uns war die Entscheidung , Argentinien zu queren, goldrichtig ! Die Nationalparks in der Nachsaison bei Spitzenwetter.....hat uns richtig Spass gemacht ! Und jetzt was steht an:
dreimal dürft ihr raten: Klar, Argentinien "Querung".....aber diesmal an der "dicken Stelle"...!
.....sind ja nur ein paar tausend Kilometer !