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Freitag, 23. Dezember 2016
Donnerstag, 15. Dezember 2016
Der See und das Resumee....!
Wieder
mal wollen wir es anders machen wie andere. Von Arequipa aus führen
zwei Wege Richtung Puno, der "Titicacahauptstadt"
..oberhalb die PE 3SR oder unten die PE 3C....
Beide
Strassen haben auf dem Navi die gleiche Kategorie...."Hauptstrasse"
Ok....alle fahren oben, wir fahren unten ! Es gibt eine Laguna
Salina, Salzlagune klingt interressant ! Klar, wir landen nach
wenigen "Asphalt" Kilometern wieder auf einer
haarsträubenden, einsamen Bergpiste, gewürzt mit Passagen feinstem
Sandes! Und es sind ja nur 250km !
Die
Lagune entpuppt sich als so gut wie ausgetrocknet, wir schütteln uns
die Piste entlang, kommen bei Einbruch der Nacht zurück auf Asphalt,
Übernachtung mal wieder auf einem Truckparkplatz....
Wir
fahren am nächsten Morgen am Titicacasee entlang. Wirklich gross wie
ein Meer. Und: 3800m hoch gelegen! Leider macht das Wasser nicht
gerade einen sauberen Eindruck. Ausserhalb der Stadt Puno gibt es
wieder einen ordentlichen Overlanderspot ! Und klar: kaum sind wir
da, treffen auch schon Manuel und Sandra mit ihrem Ford Escape,einem
"normalen" Auto mit kleinem Campingausbau ein !
Ein
muss ist der Besuch von Uro, der Indiostadt auf den berühmten
schwimmenden Inseln!
Supertouristisch,
aber trotzdem ein irres Gefühl auf diesem weichen Pflanzengeflecht
zu stehen! Und: die Stadt ist riesig: Jede Familie hat ihre Insel.
Die Indios verkaufen natürlich "nur handgemachtes"...! Und
singen zum Abschied "alle meine Entchen"....ganz schön
grotesk !
Wir
nähern uns der Bolivianischen Grenze immer am Titicacasee
entlang....der macht nämlich nicht an der Grenze halt.
Tja,wir hoffen ihr habt euch "durchgequält" durch den Perublog ! Zeit für unser "Kurzresumee" !
Peru war bis jetzt das mit Abstand "anspruchsvollste" Reiseland. Es ist
unglaublich gross, lang, breit hoch! Wir verzweifelten am Dreck, den
rücksichtslosesten Autofahren die wirklich "Hirnlos" sind.
In jeder Kurve Kreuze für die Toten. Peru: ausserhalb der Städte
fast nur Indios, immer in ihren bunten Trachten. Peru: eine
Landschaft, die einen schlichtweg sprachlos macht. Peru: so viel
musste der Hilux noch nie leisten ! Peru: Nach Ecuador und Kolumbien
sind die Locals sehr zurückhaltend. Peru: noch nie so viele Menschen
unter so harten und einfachen Lebensbedingungen kämpfen sehen. Die
Liste könnten wir endlos fortsetzen....
Aber:
wieder mal öffnet : "soy alemana" die Gesichter zu einem
lächeln ! Ein Deutscher besucht unser Land! Er reist mühevoll über
Land ! Geht nicht nur nach Cusco und Macchu Pichu !
Ihr
glaubt gar nicht, wie "Deutsch" hier als das Beste vom
Besten angesehen wird ! Und wir sind auch etwas stolz darauf, den
locals hier den "guten Deutschen" abzugeben: respektvoll,
nicht überheblich und belehrend! Klingt irgendwie merkwürdig, aber
etwas Demut bei den An-und Einblicken die wir haben durften, ist
angebracht !
Trotz vieler Sicherheitswarnungen, Horrorberichten von Überfällen und Korruption: Klar, wir waren vorsichtig, wurden aber auch von Polizei und Grenzern immer korrekt behandelt und fühlten uns nie bedroht!
Vielleicht trägt auch unser Reisefahrzeug dazu bei: es ist halt kein 200000 Euro "Panzerunimog" und fällt imAlltagsverkehr nicht auf!
Klar, vielleicht haben wir auch einfacj Glück gehabt: Aber Overlanding ist in Peru alleine der Wechselhaftigkeit der Landschaft absolut lohnenswert !
Trotz vieler Sicherheitswarnungen, Horrorberichten von Überfällen und Korruption: Klar, wir waren vorsichtig, wurden aber auch von Polizei und Grenzern immer korrekt behandelt und fühlten uns nie bedroht!
Vielleicht trägt auch unser Reisefahrzeug dazu bei: es ist halt kein 200000 Euro "Panzerunimog" und fällt imAlltagsverkehr nicht auf!
Klar, vielleicht haben wir auch einfacj Glück gehabt: Aber Overlanding ist in Peru alleine der Wechselhaftigkeit der Landschaft absolut lohnenswert !
In höchste Höhen und tiefste Tiefen, "mach bloss nicht den Hilux aus"
Von
Nazca geht es wieder in die Anden Richtung Cusco, das wir schon vor 8
Jahren mit Macchu Pichu zusammen besuchten und diesmal "Auslassen".
Nach einer bitterkalten Nacht auf 4000m Höhe bei einer von
Deutschland gebauten "Forschungsstation für Andentiere" -
Geldvernichtung wie viele Projekte hier, Kopfweh, eingefrorenem
Diesel (keine Heizung!), glücklicher Starthilfe am nächsten Morgen,
kommen wir dann bis zum gewünschten Abzweig Richtung Cotauhasi
Canyon, mit dem tiefsten Canyon der Welt. In einem kleinen Indiodorf
geht dann nach Registrierung in einem zerfletterten Buch die Schranke
hoch, und wir fahren wohl auf der hochgelegensten, abenteuerlichsten
und einsamsten Piste in Richtung Canyon. Menschenleere,
Hochwüstenartige Pampa erwartet uns. Wirklich tausende Lamas,
Vicunas, Alpacas, Guanacos.......sind um uns als einzige Lebewesen
herum. Die Berge schimmern in sämtlichen Rot-Braun-Grau Tönen.
Absolut einzigartig ! Die Piste ist teilweise wüstenartig sandig.
Und das auf ständig mehr als 4000m Höhe. Und diese Piste ist mehre
100km lang !
Wir
überqueren den höchsten fahrbaren Pass in Amerika. 5100m Höhe
zeigt das GPS. Wir halten an, haben Atemnot ! Nicht nur wir.....auch
der Lux hat starkes Asthma. Der Diesel kommt hinten mehr oder weniger
als weisse Wolke unverbrannt heraus ! Bloss nicht den Schlüssel
rumdrehen. Die Chanche auf "Eigenstart" ist gering !!!!
Verbrauch im Moment??? Ca. 18
Liter Diesel....auf 100km !
Den
ganzen Tag fahren wir durch diese gewaltige Landschaft. Dann kommt
der Abriss.....der Canyon !
In
engsten und sandigsten Kehren fahren wir etwas tiefer, übernachten
neben einer kleinen Kapelle, mit absolut spektakulärem Ausblick,
viele hundert Meter in die Tiefe !
Gemütlich
"trägt" Daggi den Hilux in unendlich vielen Spitzkehren
nach unten an den Fluss, wir besuchen den Ort Cotahuasi, der nicht
wirklich interresant ist, machen wir uns auf der eigentlichen
"Touristenpiste" in Richtung Arequipa auf den Weg. Die
Piste ist schlecht, viel "Waschbrett", also harte Wellen im
Sand, das mag der Hilux nicht, es geht langsam voran. Wiedermal wird
es im nirgendwo dunkel. Ein Nachtplatz nicht in Sicht. Wir erreichen
eine kleine "Stadt" und "dürfen" direkt neben
der Staubpiste an der einzigsten Tanke übernachten .
Fahrt kurz mit: Die Abfahrt in den tiefsten Canyon der Welt !
Schaut hier: https://en.m.wikipedia.org/wiki/Cotahuasi_Canyon
Der
nächste Tag bringt Asphalt !!!! Das hebt die Laune, wir kommen gut
vorwärts, besuchen noch einen Platz, wo man Millionenalte
Dinosaurierfussabdrücke sehen kann (cool, man bräuchte eine
Zeitmaschine), fahren nochmals ins Gelände, wo weitläufig versträut
Felsbrocken mit alten Ureinwohnerzeichnungen zu sehen sind "murales".
Nicht
das ihr denkt, das solche Sachen irgendwie touristisch "erschlossen"
wären. Das Gegenteil ist der Fall. Für die paar "Hansele"
die Kultur angucken wollen....bauen wir doch keine Strasse, oder
Stellen Hinweisschilder auf....solchd Plätze werden oft mit anderen
Overlandern über GPS Koordinaten ausgetauscht...und dann heisst es
"lustiges Suchen "
Wir
erreichen Arequipa, die grosse Kolonialstadt. Hier gibt es mal wieder
einen echt guten Overlanderplatz ! Ein grosszügiger Rasenplatz bei
einem Hotel, extra Duschen draussen für Overlander ! Zwar laut und
ummauert, aber Altstadtnah, komfortabel....und ein klasse Supermarkt,
"Plaza Vea" 2min weg. Mit gutem "Mittagessenbuffet"
ausgestatten, besuchen wir den täglich, bummeln durch die wirklich
schöne Altstadt, geniessen Starbucks Kaffee, machen eine
Busstadtrundfahrt. Und dann treffen wir wieder Manuel und Sandra !
Sie "ziehen um" auf diesen Platz, wir kochen abends und
erzählen viel....in Muttersprache....tut uns allen sehr gut !!
Nach
vier "Ausruhtagen" gibt es wieder Abschied und für Peru
heisst es "Last order Titicacasee"
Vom Fliegen, Navigieren, und einem unverhofften "Kurzurlaub"
Ok.
Eigentlich wollten wir um Lima einen grossen Bogen machen. Aber
dann....haben wir doch im schöne "Herz" , dem Stadtteil
Miraflores, Station gemacht. Lima bei schönstem und klarstem Wetter
! Kein Küstennebel und Salzluft ! Und schon macht das Spass! Daggi's
Traum verwirklichen wir spontan bei einem Spaziergang an der Meer
Promenade: Einen Gleitschirmflug von der Steilküste weg , raus aufs
Meer....und um die Skyline von Lima !
Daggi traut sich !
Und
sonst ? Wir campen im "Hitchhiker Hostel", treffen Susi und
Rudi , Overlanderkollegen aus der Schweiz, essen prima, sind
"erschlagen" vom Warenangebot des Supermarktes "Wong".....,frönen
mal wieder "Konsum"......füttern Katzen im
"Katzenpark".....bleiben drei kurzweilige Tage ! Lima...bei
strahlender Sonne und blauem Himmel...war genau gut für uns !
Daggi
drückt mal wieder auf die Tube und lässt den Hilux flott die Panam
an der Küste entlang galoppieren....ach ja, der gute Hilux ...wir
schreiben einfach wenig über ihn, weil es wenig zu schreiben gibt.
Der Gute läuft und läuft und läuft einfach. Unglaublich. Egal was
noch passiert, er hat sich jetzt schon ein "Denkmal"
verdient !
Wir
kommen nach Pisco und wollen in den Paracas Nationalpark. Eine
"kleine" Wüste mit Brackwasserseen und Flamingos
darin...soll das sein !
Kurz
vor dem Eingang des Parkes steuern wir einen Übernachtungsplatz
direkt am Meer neben einer Kiteschule an. Es gibt Flamingos, die
Leute sind freundlich, und es sind schon andere Overlander da. Alles
gut und entspannt ! Die grösste Überraschung dann Nachts....klopf,
klopf stehen Manual und Sandra vor der Tür ! Getroffen zum ersten
Mal in Medellin, Kolumbien und jetzt hier ! Es gibt viel zu
erzählen....wir Frühstücken gemeinsam....und die Ahnung beim
Abschied..wir sehen uns wieder !
Wir
verlassen den schönen Platz, fahren in den Park. Der entpuppt sich
als ziemlich grosse Baustelle, wird gerade "touristisch
erschlossen" Wir wollen das ganze Wüstengebiet "Paracas"
bis zur
Stadt Ica komplett durchqueren, immerhin ca. 200km Wüste....
Paracas:
siehe hier: https://de.m.wikipedia.org/wiki/Paracas
Ein zu
Rate gezogener Ranger war nicht begeistert von der Idee, die Spuren
und Pisten wären schwer zu finden....aber wir wären ja bestimmt gut
ausgrüstet mit GPS und so.....!
Es kam,
wie es kommen musste. Unsere, na ja, "Überheblichkeit"
wurde mit Spurensuche in der Wüste, schrägen Dünen Auf und
Abfahrten, und der Erkenntnis das ein GPS in der Situation des
Spurenlesens auch nur ein "Richtungshinweiser" ist....ohne
Rücksicht auf Dünenhänge und Abfahrten zu nehmen ! Und: ein Hilux
im Sand mit Allrad und Untersetzung braucht halt doch mehr Diesel als
kalkuliert...! Schlussendlich schaffen wir es in der Menschenleeren
Gegend wieder auf die Hauptpiste und kommen mit drei Liter Diesel im
Tank im Dunkeln in Ica an.
Navigation auf die Düne: Paracas !
Wir klopfen in Huacachina, einem Touriort,
umgeben von riesigen Sandünen und einem See mittendrin, an einem Tor
mit der Aufschrift "ECOCAMP" an, dürfen drinnen auf dem
Parkplatz übernachten.
Was für
ein Ort! Dunebuggies, Quads, Motocross Moppeds, Offroader, ....alles
was Krach macht und Sandreifen hat, tobt sich hier aus. Rund um die
zentrale Lagune Kneipe , Restaurants, etc !
Und :
was für ein Ort , wo wir campen dürfen ! Luxusküche,
Luxusbäder,Luxuspool, schnelles Internet....supercool. Klar unser
Hilux steht wieder mal im Mittelpunkt und sorgt für ungläubiges
Staunen, wenn das deutsche Nummerschild erkannt wird ! Wir machen
eine atemberaubende Buggyfahrt in den Dünen. Tja und da
"Sandboarding" zum Programmpunkt gehört, rausche ich halt
auch mal eine Düne auf einem Holzbrett hinunter.....Adrenalin pur!Bis zum
Sonnenuntergang, den wir auf einer Dünenspitze erleben, bleiben wir
"draussen" in der Wüste. Wir geniessen den "Kurzurlaub"
und bleiben zwei Tage ! Danke, Ecocamp, das ihr uns so Klasse
aufgenommen habt !
Schaut
hier: http://www.ecocamphuacachina.com/
Einer
der coolsten Plätze, die wir bis jetzt besuchten !!
So,
jetzt nähern wir uns "meinem" Flugteil der Geschichte.
Nazca,und seine berühmten "Linien" , über die es so
trefflich spekulieren lässt. Als Anhänger vom guten Erich van
Däniken, klar verfechte ich die UFO Theorie...! Lange Rede kurzer
Sinn: wir fahren zum kleinen Airport, nachdem wir einige der
Linienbilder schon selbst "angefahren" haben. Nur aus der
Luft soll man die gänzlich sehen können! Auto abgestellt, schon
kommt ein Airline Mitarbeiter raus....und ruft: schnell, ein Platz
noch frei, in 5 Minuten geht es los! Der Preis passt, ich werde
gewogen (noch 76kg komplett !), "wegen der
Gewichtsverteilung"...und solle ja nicht meinen Preis den
anderen deutschen Touristen, die Mitfliegen sagen ! Die restlichen
Mitflieger, eine deutsche Pauschalreisegruppe, wartet schon. Der
Flieger hat 10 Plätz, anschnallen,losgehts !
In ca.
800m Höhe fliegen wir über die karge Landschaft. Ja,wir sehen die
berühmten Linienbilder, den Affen, den Condor...etc. Tja, aber nach
10min muss ich wirklich gegen den "Bauch" kämpfen, der
Pilot legt den Flieger abwechselnd links und rechts senkrecht, damit
jede Seite jedes der Scharrbilder sehen kann. Nach 30min landen wir
wieder, und grade kurz vorm Kreislaufkollaps steige ich aus.....!
Fazit:
Ja, es gibt die Linien, aber auch aus der Luft kann ich dem
"Gekratze" wenig spektakuläres abgewinnen....warum die
Bilder bei dem herrschenden Wind nicht längst verweht
sind.....konnte mir niemand so genau sagen.....ein Schelm,wer hier
was "schlimmes" denkt !
Seht
hier: https://de.m.wikipedia.org/wiki/Nazca-Linien
Zweiter Akt: Rekorde, Rekorde....die atemberaubenden Cordillera Blanca....und ein Dejavù !
Bei
Trujillo besuchen wir das Unesco Weltkulturerbe Chan Chan, die
grösste prekolumbianische Stadt in Südamerika, gebaut fast
ausschlieslich mit Lehmziegeln....und immer noch da !
Wen es
interressiert : https://de.m.wikipedia.org/wiki/Chan_Chan
So und
wiedermal verabschieden wir uns danach von den Null Metern, fahren
ins Landesinnere auf der PE 3, und in zwei Tagen schaffen wir es bis
Caraz, dem "Tor" zu den Cordilleras !
Vor
Caraz windet sich die Strasse schmal vom Tal hoch und es geht immer
am hunderte Meter tiefen Abgrund entlang. Damit nicht genug: die
Strasse führt durch unzählige, dunkle "Löcher in der
Felswand" : enge Tunnel, einspurig, ohne Licht, einfach ohne
weitere Befestigung in den Fels gehauen. Immer am "Canon del
Pato" entlang. Spektakulär, aber nicht ohne Gefahr !
Fahrt einfach mal ein Stückchen mit !!und Ja: diese Strasse ist zweispurig !
Es gibt
hier in Caraz ein schönes Camp , auf immerhin 2600m Höhe,
Superwetter, inmitten von blühenden .......Nelkenfeldern !
Daneben......Erdbeerfelder ! Unglaublich bunte Bilder ! Hilux bekommt
ein Ölwechsel, wir bleiben zwei Nächte hier!
Gut
gerüstet starten wir durch. In Yungay, dem Abzweig zu dem
Nationalpark in den Cordillieren, dem Huascaran Park, besuchen wir
die Gedenkstätte der Schlammlawine, die das eigentliche Dorf auf
einen Schlag vernichtet hat und viele tausend Menschen für immer
verschüttete. Ein wirklich erschütternder Ort, den wir bewegt
verlassen.
Wieder
mal ist Teerstrassen Ende angesagt. Für uns sind touristische
Highlights meist sehr schlecht individuell zu erreichen. Der
Widerspruch ist schnell aufgelöst : es wohnen wenig Menschen dort.
Also warum eine gute Strasse bauen ? Und 99 % aller Touristen kommen
mit einem Local Bus....und die schruppen die Kiste gnadenlos über
die Piste....! Also muss der Hilux ab Yungay wieder mal leiden. Wir
winden uns hoch, und passieren den Parkeingang, entrichten unseren
Obolus, kaufen ehrlicherweise den 21-Tage Pass und nicht die billige
Tageskarte.....auch wenn es nicht immer kontrolliert wird ! Unser
"Strukturbeitrag"....und campen ist dann auch inclusive !
Am Lago Llanganuco machen wir auf 3800m Nachtlager. Bei Minusgraden
Nachts muss die Webasto Heizung ran, die sich BIS JETZT auch in der
Höhe wacker geschlagen hat. Traumhafter Blick auf den Lago, früh
ins Bett. Morgen wollen wir die schönste Lagune (der Welt?)
erwandern: die Laguna 69, auf 4600M Höhe, und strammer 7'h Weg ! Wir
wandern um 7.00 Uhr los, bestes Wetter, kämpfen uns Höhenmeter für
Höhenmeter vorwärts....begleitet von traumhaften Aussichten,
umgeben von schneebedeckten Bergen sind wir gegen 12 Uhr am "Gipfel".
Die herrliche Lagune, gespeist von Gletscherwasser liegt fast schon
in Kitschblau vor uns ! Absolut herrliches Panorama, das wir eine
Stunde lang geniessen, bevor wir wieder Absteigen. Das
Nachmittagslicht färbt das Bergpanorama wieder komplett neu
ein....alles sieht beim Rückweg wieder anders aus ! Total erschöpft,
aber zufrieden beenden wir den Tag im warmen Hilux.
Weiter
geht es durch den Huascaran Nationalpark. Die Piste schraubt sich
schmal und in engen Serpentine höher und höher. Rundherum
schneebedeckte 6000er. Der Blick nach unten zeigt spiegelblanke,
blaue Lagunen. Wir sind so gut wie alleine unterwegs.Hier fahren
keine Busse oder Sammeltaxis. Ganz grosses Kino ! Wir kommen bis
Yanama, einer kleinen Indio Stadt, parken auf dem Rasen eines kleinen
Hotels, können dort im Hilux übernachten. Lustig: als "Rasenmäher"
dienen ca. 50 Meerschweinchen, die es sich gleich unterm Hilux
gemütlich machen.
Hier seht ihr mal ein "Rundblick" inmitten der Cordilleras.Geniesst es....beachtet die "Strasse"....
Am
Morgen wollen wir über eine kleine Piste die Cordilleren queren.
Nachdem wir vorsichtshalber an der "Dorftanke" Diesel
gefasst haben, starten wir auf den 70Km Kampf.
Engste
Wege, Flussbette, immer den Abhang im Blick zirkeln wir uns an den
Bergrücken entlang. Anstrengend, aber belohnt werden wir mit
überragender Landschaft, ungläubigen Blicken bei den Durchfahrten
durch abgelegenste Weiler. Unsere neue Outdoorcam liefert hier Super
Filmmaterial ! Nach etwa 60km, kurz vor Sapcha ist Schluss...hier am
Ortseingang ist die Piste einfach mit riesigen Felsbrocken blockiert,
umfahren unmöglich ! Einfach so, weil halt ne neue kleine Brücke
grade einzementiert wird ! Hilft nix....wieder 2'h zurück und doch
den grossen Bogen nehmen! Zum Glück genug Diesel im Tank ! Die Piste
über die AN 105, dann AN 106 ....ist superhart, fordert alles !
Endlich auf der AN 107 fängt der Asphalt wieder an!
Hier ist einfach Schluss: nach 60km Pistenkampf: rumdrehen !!
Wir
fahren in den Sonnenuntergang. Erreichen den höchsten Tunnel
Amerikas, den Tunel Olimpico auf 4850m. In einem traumhaften Finale
taucht die Sonne alle Eis und Schneespitzen um uns golden ein ! Nach
dem Tunnel übernachten wir auf 4200m mehr schlecht als recht.Die
dünne Luft verhindert tiefen Schlaf ! Die 107 trifft bei Carhuaz auf
die PE 3, Topstrasse die uns nach Huaraz bringt !!
Huaraz:
vor 8 Jahren begann hier unsere Cordillera Blanca Trek, mit Erich
(Daggis Papa) und uns in die Richtung, aus der wir jetzt kamen !
Jetzt stehen wir mit unserem Hilux genau vor dem
Hotel Churup! Das de-ja-vu könnte nicht grösser sein: Unser Hilux
steht vor der gleichen Tür wie damals !
Wir
geniessen den Komfort, essen beste Pizza, und staunen, wie sich der
Ort, jetzt fast Grosstadt, entwickelt hat ! Nicht wieder zu erkennen
! Daggi besucht noch Chavin, eine grosse Inca Stätte,
Weltkulturerbe.
Nach
einem Abstecher zu dem grösste Puya Ramundii Gebiet mit ihren
beeindruckenen Riesenbromelien: siehe wiki :
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Puya_raimondii
geht es
wieder mal runter auf Null....das nächste Weltkulturerbe steht auf
dem "Programm"
Caral,
die älteste Siedlung Amerika's !
Die
Anfahrt ist gewohnt schlecht, die Ausgrabung selbst in Wüstengleicher
Umgebung überzeugt ! Riesiges Gebiet, es wird auch heute noch
"gebuddelt"
siehe
hier : https://de.m.wikipedia.org/wiki/Caral
Peru: Vom 0 auf 5100.......und wieder zurück.....und wieder .....und wieder....!
So am
besten lässt sich ein Overlandtrip, der nicht nur auf der
Panamericana der Küste parallel entlang fährt, in Kurzform fassen.
Klar, das Maß sind die Höhenmeter. Aber auch klar : "Kurzform"
. Das "Geschehen" in Peru hielt uns in Atem, sodaß
entweder kein Netz oder aber "höhenbedingte" Schnappatmung
geistige Höhenflüge verhinderte.
Trotzdem
wollen wir euch "kurz" durch dieses atemberaubende Land
führen, dass wir immerhin knapp 2 Monate bereist haben.
Erster Akt: Erholung auf 0 Meter und Traumstrasse PE - 8
Grenzübergang
Tumbes: völlig problemlos reisen wir in Peru ein. Supergrenze ohne
irgendein Stress. Die ersten Kilometer errinnern uns wieder daran,
das die Welt aus Plastik besteht. Links und rechts der peruananischen
Strassen zeigt die Zivilisation, der niedrige Bildungsstand der
Locals, und auch das "billige Öl" seine hässliche Fratze:
die Natur wird hemmungslos zugemüllt. Der Plastikflaschenwurf aus
dem Auto ist normal, das ins Tal kippen des Hausmülls ebenso.
Keinerlei Bemühen, um Müll, an die manchmal sogar vorhandenen
offiziellen Stellen, zu geben. Es macht uns bestürzt, wütend,
hilflos das zu sehen ! Europa, du Insel, wirst die Welt nicht retten,
solange hier nicht mal Jahrhundertwende Umweltschutz betrieben wird !
Wir erreichen ebenso eine "Insel" ...Swiss Wasi, ein
schönes Camp am Strand, klar, ein Schweizer betreibt dies....
Entspannen, gondeln am Meer entlang Richtung Süden. Es wird Öl
gefördert am Pazifikstreifen. Gut bewacht, keine Teerstrassen, durch
eine Mad Max (müsst halt den Film mal anschauen !) artige, groteske
Landschaft mit Ölpumpen, Gasabfackelungen, immer wieder bewaffneten
Posten, hangeln wir uns an den Küstendörfern entlang. In Nuro,
einem kleinen Fischerdorf, nutzen die Locals die grosse Menge an
Meeresschildkröten für "ecotourismo".....na, ja, etwas
schräg jst das schon, wir fahren mit einem Boot zwischen die
Schildkröten, die wirklich riesig sind, springen ins Wasser und
hoffen, daß sie uns nicht beißen.... ! So tingeln wir bis nach
Piura, machen halt an einem Plaza Vea, der Gaumenretter für
Europäer....grosse moderne Supermarktkette mit Topsortiment...
Beladen
den Hilux mit Käse und Wurst, Getränke, der obligatorische Rum,
alles was man so als alternative zu "arroz con pollo" gerne
mal wieder hätte, Reis mit Huhn, Standard hier, ungewürzt,
Hauptsache - der Magen ist voll - Essen. Überhaupt haben wir das
Gefühl....Essen darf bloss kein Genuss sein...es ist wirklich
Superlangweilig was hier so dem Normalo Mittags auf den Teller gelegt
wird! Geschmack ???? Fehlanzeige....gibt es dann aus der Chipstüte,
oder der mit supersüsser Brause gefüllten Plastiktüte mit
Röhrchen....der Local lutscht, kaut, knabbert immer
irgendwas...meist wohl "ernährungsphysiologisch" äusserst
"bedenklich"... die Menge der Übergewichtigen und schon
früh zahnlosen lässt darauf schliessen !
So
beladen biegen wir von der Panam der PE-1N ab Richtung der Stadt
Jaen, der PE -4C. Es wird bergig. In Jaen konnten wir unsere US
Gasflasche füllen, dank eines hartnäckigen und hilfsbereiten "el
chefe". Der füllte sie am Flaschenfüllfließband mit einem
gebastelten Adapter und einer Waage per Hand auf.....Flüssiggas,
wohlgemerkt ! Danke hierfür !Kochen für zwei Monate wieder
gesichert!
Wir
erreichen nun die PE-8C und B, eine wunderschöne , mal an Bergrücken
bis 3500m Höhe, mal in grandios tief eingeschnittenen Tälern, sich
entlangschlängelnde, meist schmal asphaltierte Strasse. Links und
Rechts laden viele Highlights zu Abstechern ein. Da ist der Gocta
Wasserfall mit seinen 770m einer der spektakulärsten der Welt, da
sind viele Spuren der Pre Inka Zeit zu entdecken, da gibt es ein
gruseliges Mumienmuseeum. Diese "Abenteuerstrasse" hält
uns wirklich in bester Laune.Wir besuchen Kuelap, eine mächtige
Inkaruine, die mit Macchu Pichu vergleichbar sein soll. Nach fast 40
km harter Piste müssen wir leider enttäuscht feststellen, das dem
mitnichten so ist. Daran wird auch die ultramoderne Seilbahn nichts
ändern, die für 22 Millionen Dollar hier gebaut wird und kurz vor
der Fertigstellung steht ! Die kleinen, versteckten Highlights,
Felsenmumien oder Grabstätten in Fels gehauen, fanden wir allemal
spannender.Auch weil diese immer schwer erreichbar waren. So viel
gewandert, geklettert, off-road gefahren sind wir schon lange nicht
mehr! Die Bevölkerung besteht fast ausschließlich aus Indios, fast
alle sind noch in traditioneller Kleidung, natürlich mit den
berühmten Hüten unterwegs. Herrlicher Bilder ! Campen ist ziemlich
einfach, aber auch ohne den geringsten Komfort. Egal ob am
Wasserfall, oder am Dorfmuseeum mitten drin: Übernachten hier ? Si,
claro, no problema !
Wir
fühlen uns willkommen, und nicht unsicher ! Für uns endet die
Strasse in Cajamarca, insgesamt 8 Tage haben wir dieses Gebiet
"erfahren" ....Auf der Perukarte nur ein kleines Stück,
von vielen Overlandern unbeachtet, aber für uns ein echtes Highlight
! Nach einer Nacht "Luxuscamp" bei einer schönen Finca,
gibt Daggi dem Lux die Sporen, und wir landen in
Trujillo....auf.....Null Meter Höhe, am Meer !
Die Bilder hierzu sind schon online !
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