So am
besten lässt sich ein Overlandtrip, der nicht nur auf der
Panamericana der Küste parallel entlang fährt, in Kurzform fassen.
Klar, das Maß sind die Höhenmeter. Aber auch klar : "Kurzform"
. Das "Geschehen" in Peru hielt uns in Atem, sodaß
entweder kein Netz oder aber "höhenbedingte" Schnappatmung
geistige Höhenflüge verhinderte.
Trotzdem
wollen wir euch "kurz" durch dieses atemberaubende Land
führen, dass wir immerhin knapp 2 Monate bereist haben.
Erster Akt: Erholung auf 0 Meter und Traumstrasse PE - 8
Grenzübergang
Tumbes: völlig problemlos reisen wir in Peru ein. Supergrenze ohne
irgendein Stress. Die ersten Kilometer errinnern uns wieder daran,
das die Welt aus Plastik besteht. Links und rechts der peruananischen
Strassen zeigt die Zivilisation, der niedrige Bildungsstand der
Locals, und auch das "billige Öl" seine hässliche Fratze:
die Natur wird hemmungslos zugemüllt. Der Plastikflaschenwurf aus
dem Auto ist normal, das ins Tal kippen des Hausmülls ebenso.
Keinerlei Bemühen, um Müll, an die manchmal sogar vorhandenen
offiziellen Stellen, zu geben. Es macht uns bestürzt, wütend,
hilflos das zu sehen ! Europa, du Insel, wirst die Welt nicht retten,
solange hier nicht mal Jahrhundertwende Umweltschutz betrieben wird !
Wir erreichen ebenso eine "Insel" ...Swiss Wasi, ein
schönes Camp am Strand, klar, ein Schweizer betreibt dies....
Entspannen, gondeln am Meer entlang Richtung Süden. Es wird Öl
gefördert am Pazifikstreifen. Gut bewacht, keine Teerstrassen, durch
eine Mad Max (müsst halt den Film mal anschauen !) artige, groteske
Landschaft mit Ölpumpen, Gasabfackelungen, immer wieder bewaffneten
Posten, hangeln wir uns an den Küstendörfern entlang. In Nuro,
einem kleinen Fischerdorf, nutzen die Locals die grosse Menge an
Meeresschildkröten für "ecotourismo".....na, ja, etwas
schräg jst das schon, wir fahren mit einem Boot zwischen die
Schildkröten, die wirklich riesig sind, springen ins Wasser und
hoffen, daß sie uns nicht beißen.... ! So tingeln wir bis nach
Piura, machen halt an einem Plaza Vea, der Gaumenretter für
Europäer....grosse moderne Supermarktkette mit Topsortiment...
Beladen
den Hilux mit Käse und Wurst, Getränke, der obligatorische Rum,
alles was man so als alternative zu "arroz con pollo" gerne
mal wieder hätte, Reis mit Huhn, Standard hier, ungewürzt,
Hauptsache - der Magen ist voll - Essen. Überhaupt haben wir das
Gefühl....Essen darf bloss kein Genuss sein...es ist wirklich
Superlangweilig was hier so dem Normalo Mittags auf den Teller gelegt
wird! Geschmack ???? Fehlanzeige....gibt es dann aus der Chipstüte,
oder der mit supersüsser Brause gefüllten Plastiktüte mit
Röhrchen....der Local lutscht, kaut, knabbert immer
irgendwas...meist wohl "ernährungsphysiologisch" äusserst
"bedenklich"... die Menge der Übergewichtigen und schon
früh zahnlosen lässt darauf schliessen !
So
beladen biegen wir von der Panam der PE-1N ab Richtung der Stadt
Jaen, der PE -4C. Es wird bergig. In Jaen konnten wir unsere US
Gasflasche füllen, dank eines hartnäckigen und hilfsbereiten "el
chefe". Der füllte sie am Flaschenfüllfließband mit einem
gebastelten Adapter und einer Waage per Hand auf.....Flüssiggas,
wohlgemerkt ! Danke hierfür !Kochen für zwei Monate wieder
gesichert!
Wir
erreichen nun die PE-8C und B, eine wunderschöne , mal an Bergrücken
bis 3500m Höhe, mal in grandios tief eingeschnittenen Tälern, sich
entlangschlängelnde, meist schmal asphaltierte Strasse. Links und
Rechts laden viele Highlights zu Abstechern ein. Da ist der Gocta
Wasserfall mit seinen 770m einer der spektakulärsten der Welt, da
sind viele Spuren der Pre Inka Zeit zu entdecken, da gibt es ein
gruseliges Mumienmuseeum. Diese "Abenteuerstrasse" hält
uns wirklich in bester Laune.Wir besuchen Kuelap, eine mächtige
Inkaruine, die mit Macchu Pichu vergleichbar sein soll. Nach fast 40
km harter Piste müssen wir leider enttäuscht feststellen, das dem
mitnichten so ist. Daran wird auch die ultramoderne Seilbahn nichts
ändern, die für 22 Millionen Dollar hier gebaut wird und kurz vor
der Fertigstellung steht ! Die kleinen, versteckten Highlights,
Felsenmumien oder Grabstätten in Fels gehauen, fanden wir allemal
spannender.Auch weil diese immer schwer erreichbar waren. So viel
gewandert, geklettert, off-road gefahren sind wir schon lange nicht
mehr! Die Bevölkerung besteht fast ausschließlich aus Indios, fast
alle sind noch in traditioneller Kleidung, natürlich mit den
berühmten Hüten unterwegs. Herrlicher Bilder ! Campen ist ziemlich
einfach, aber auch ohne den geringsten Komfort. Egal ob am
Wasserfall, oder am Dorfmuseeum mitten drin: Übernachten hier ? Si,
claro, no problema !
Wir
fühlen uns willkommen, und nicht unsicher ! Für uns endet die
Strasse in Cajamarca, insgesamt 8 Tage haben wir dieses Gebiet
"erfahren" ....Auf der Perukarte nur ein kleines Stück,
von vielen Overlandern unbeachtet, aber für uns ein echtes Highlight
! Nach einer Nacht "Luxuscamp" bei einer schönen Finca,
gibt Daggi dem Lux die Sporen, und wir landen in
Trujillo....auf.....Null Meter Höhe, am Meer !
Die Bilder hierzu sind schon online !
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