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Mittwoch, 21. September 2016

El Dorado - Salzkathedrale - Kaffeefarm


Nach dem schönen Terracotahaus geht es weiter Richtung Bogata. Wir biegen ab und wiedermal bewahrheiten sich die "Kolumbianischen Strassenqualitätsregeln"....weg von der Mautstrasse.....zuerst Schlaglochbingo......dann nahtloser Übergang in "Feldweg".
Wir navigieren bis zum "Feldwegende". Ein Wiesenparkplatz, die obligatorische Bretterverkaufsbude mit Maiskolben vom Grill, Gatorade und Cola. Das Ganze auf ca. 3000m Höhe. Wir erfahren, dass der See, der hier als kleiner "Park" mit Eintritt und Erklärungstafeln ausgestattet ist, Morgen am Montag, geschlossen hat ! Übernachten hier, no problema!
Wir machen es uns im Lux gemütlich, Heizung an, kochen, lesen.....ab ins Bett!
Also gut, dann ändern wir die Pläne, fahren am nächsten Morgen 70km quer, zu Salzkathedrale, lt. Kolumbien selbst, das Tourihighlight Nummer 1 im Land ! Klar, wir nehmen nicht den bequemen, etwas längeren Weg der Mautstrasse, sondern Kleinstrassen Überland. Wir werden wieder mit übelsten Pisten a'la "Sperrfeuer" belohnt...."Granatlöcher" jeden Meter ! Daggi muss sehr konzentriert fahren, um den Lux nicht  zu versenken!
Wir erreichen gegen 12.00 Uhr die Salzkathedrale. 70 km : 3.5'h! Es gibt kein Bahnsystem in Kolumbien. Alle Versorgung des Landes geht über solche Pisten !
Rund um die Salzkathedrale ist Tourismus nach Internationalem Standard aufgebaut.....vom Parkplatz, über die Essbuden, bis zum englischsprachigen Führer.
Wen es interressiert:  https://de.m.wikipedia.org/wiki/Catedral_de_Sal
Auch die Eintrittspreise sind "international". Wir bezahlen für die geführte Besichtigung für zwei Personen "Nichtkolumbianer"-----diese zahlen etwa die Hälfte--- knapp 40.- euro. Der stolzeste Eintrittspreis seit langem !
Wir betreten zusammen mit dem Guide das ehemalige Salzbergwerk. Über einen riesigen Eingang gelangen wir in die "Tiefe". Salz ? Ist in diesem Fall nicht "Weiss", sondern das komplette Gestein ist schlicht "Basaltgrau"......erste kleine Enttäuschung. Bei Salz denkt man immer an blendend weisses Material. Wir laufen einen sehr breiten, betonierte Fussweg und der Guide erklärt uns was wir sehen...tja genau 14 in das graue Gestein eingemeiselte, mit unterschiedlicher LED Beleuchtung (Stimmung !!) versehene Jesuskreuze, die die Passionswegstationen darstellen sollen. Ein Gewölbe öffnet sich....es ist mit Kirchenbänken und einem besonders grossen Kreuz ausgestattet.....der Kathedralenraum !
Permanent umwabert einen säkulare Musik, die LED's wechseln ihre Farbe, die angepriesene "3D lightshow" ( 3.- extra) entpuppt sich als bessere "Weihnachtslichterkette mit wechselndem Lauflicht"...
So, der Guide verabschiedet sich, wir können alleine "weiterentdecken"..... die ungefähr 50 Kitschbuden im Basement, die heilige Marienfiguren, Popcorn und Billigschmuck verkaufen !!
Leute, Overlanderkameraden und Blogschreiberkollegen......hat euch das wirklich so begeistert, wie ihr geschrieben habt ???? Waren wir am gleichen Ort ?
Dagmar fand es "na, ja Ok"..ich würde diesen "kolumbianischen Abhakpunkt" schlichtweg "abhaken"...Bogen drum und gut ist es ! Es kam mir vor wie die Geschichte von "des Kaisers neue Kleider"
Da wir keinen Nachtplatz in der Nähe finden konnten, machten wir uns zurück zum See Guatavita---el Dorado. Diesmal die kürzere Schlaglochbingo Strecke zur Mautstrasse.
Unser schönes Wiesenparkplätzle wartet auf uns. Leider bemerken wir den Verlust des Schraubdeckels für den Außenwasserkanister. Klar, er ist jetzt auch leer. Ersatz wird es nicht geben, solche Dinge für Outdoorausstattung sind quasi ab USA nicht mehr existent. Aber der Blechdeckel meines geliebten Ron Zacapa Rum passt gut und muss mit Tape als Ersatz herhalten! Wir starten am nächsten, recht trüben und kalten Morgen, unsere Wanderung um den kreisrunden, wie ein Vulkansee wirkenden Guatavita. Ist es aber nicht. Siehe hier:
Wen es interressiert: https://de.m.wikipedia.org/wiki/Laguna_de_Guatavita
Schöner gepflegter Wanderweg um den See. Wir können die Spuren der jahrhunderte  alten Versuche, den See trocken zu legen, gut erkennen. Gelang aber niemand richtig, und so mussten sich die "Gierigen" mit den paar Goldsachen zufrieden geben, die am Rande und im Schlamm gefunden wurden, und die Legende des riesigen Indio Schatzes im See immer wieder anfeuerte !
Zufrieden mit dem gesehenen, machen wir uns wieder auf, um übers Gebirge, immer der Ruta 50 folgend, ins Kerngebiet der kolumbianischen Kaffeeproduktion "vorzustossen".
Die Strasse ist in Superzustand, wir kommen gut voran, die Strasse geht bergauf und ab. Vor der Stadt Honda geht der Tag zu Ende. Wir fahren nach Tobia, ca. 15km weg von der Ruta 50, klar wieder Piste, landen auf einem superschönen, grossen Camp an einem Fluss.
Bestes Wetter, wir sind die einzigen Camper. Toller, entspannter Abend "draussen" nach der 3000m Kälte. Wirklich schön. Daggi macht "Handwäsche", wir geniessen die Dusche !
Die Ruta 50: Spannende, über 3300m führende Querverbindung nach Manizales. Leider fahren wir ab 2800m Höhe in eine Wolken und Nebelsuppe, wir sehen die Hand vor Augen kaum!
Stehenbleiben geht nicht, keine Standspur und Ausbuchtungen. Im Schneckentempo fahren wir die Passkämme entlang. Endlich wieder unter der Wolkendecke erreichen wir Maniziales wieder mal im Dämmerlicht. Grosstadt mit Grossbaustelle. Wir wollen so schnell wie möglich raus bis zu Finca Guayabal, ca. 25Km hinter der Stadt. Wir finden das "Loch" (Kleinste Strasse als Einfahrt, dann nochmal 3km Piste). Belohnt werden wir mit einem tollen Anwesen, klasse "Hacienda" mitten in Kaffeeplantagen, Kaffeesträucher soweit das Auge reicht! Ja, morgen findet eine Kaffeetour statt, ja und auch auf Englisch! Super, Campen können wir neben den Mietcabanas !
Der nächste Morgen begrüsst uns mit herrlichem Wetter. Jetzt erst sehen wir wie Klasse das Grundstück gepflegt ist, wie üppig die Vegetation ist ! Ein Tucan und viele weitere fremde Vögel können wir auf der 1500m hoch gelegenen Farm beobachten ! Und dann gehts los: Wir bekommen Hut und Kaffeebohnen Sammelsack ! So "bewaffnet" macht sich unsere Truppe, wir sind immerhin 8 Leute, auf den Weg, ein perfekter Kaffeepflücker und -kenner zu werden.
Felipe, unser junger Guide ist perfekt! Klar, erklärt er uns, das der kolumbianische Kaffee mit Abstand der Beste der Welt ist.....aber nach den fast 5'h Pflücken, Verarbeiten der Bohnen, und natürlich in Ruhe verkosten, gestehen wir ihm gerne zu: da ist was dran!!
Wir "bestehen" alle Prüfungen und erhalten unser Kaffeediplom ! So toll kann "Ecotourismus" sein ! Hut ab, wir waren restlos begeistert. Der Tag klingt mit Birgit und Leo in der Hotellobby aus. Wir unterhalten uns prima und beenden den Abend mit einem Ron Zacapa Rum standesgemäss. Wir krabbeln in den Hilux und riechen immer noch Kaffee....!!

1 Kommentar:

  1. Hallo ihr Lieben, wie schön, dass ihr unsere gemeinsame Kaffeetour in eurem Blog verewigt habt. Ihr habt das so treffend beschrieben... und ich kann mit gutem Gewissen bestätigen, dass auch wir sehr begeistert waren. Der Abend mit euch war mega gemütlich und eure Abenteuererzählungen absolut spannend. Übrigens: Leo hatte endlich mal wieder jemanden gefunden, mit dem er über Hifi-Anlagen fachsimpeln konnte ;) Vielen Dank auch noch, dass wir euren wertvollen Ron Zacapa Rum kosten durften. Ich hoffe, ihr habt unser Abschiedswinken aus dem Taxi noch gesehen. Ihr wart wohl noch nicht all zu lange aus eurem Hilux rausgekrochen.
    Liebe Grüße aus Süddeutschland und Holland von Birgit und Leo

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