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Dienstag, 30. November 2021

Sardinien: jetzt aber mal volle Kraft ..im Datum rückwärts !

 Hallo Deutschland,

Ja, es wird Zeit...die Zeit etwas zurückzudrehen...um hier im Blog irgendwann wieder an die "ISTZEIT" aufzuschließen.

Jetzt aber Eins nach dem Anderen:

Sardinien. Das Wetter wird hier wird spürbar ungemütlicher. Wie im vorletzten und letzen Beitrag zu sehen war.....läuft Dagmar beim 1000 Km Milestone und beim Finish im Regenponcho ein....

Kurze  Wetterzusammenfassung der  letzen 7 Tage: Westseite Sardinien, incl. Costa Verde: Regen, sehr viel Regen, manchmal auch weniger Regen....

Die Sonne lässt sich, wenn überhaupt, nur für wenige Stunden pro Tag blicken. Da ist es wieder, das "Na, was spielen / Lesen / Kochen wir jetzt ?"  Gefühl, sprich die Abende werden dann auch schon mal lang.

Gott sei Dank ist in unserem Lasterle doch jetzt deutlich mehr Platz, und so wird das "drinhocken" erträglich, aber natürlich ist  das Schielen nach der Wettervorhersage des Smartphones  standardprocedere , na ja, "so alle halbe Stunde...!"

Trotzdem freuen wir uns noch auf ein paar besondere Highlights, die wir uns  noch unbedingt anschauen möchten, und die auch mit dem noch geplanten Fahrradtrack vereinbar sind.

Fangen wir mal mit dem "verlassenen Dorf " San Salvatore an:     https://de.wikipedia.org/wiki/Ipogeo_di_San_Salvatore

Verlassenes Dorf...diente als Kulisse für so manchen "Spaghettiwestern"....und, ja , wenn man sich drauf einlässt, holt es einen ein ! Und tatsächlich sind wir ganz alleine, und klar, wir drehen sofort einen Spaghettiwestern starring : "Dagmar´s horse for a handful of bloody Dollars !"

Lasst euch verzaubern:




Na, war das "Gänsehaut pur" ????

San Salvadore,  erster Stop auf eine "Fahrradmonsteretappe", führt uns oberhalb von Putzu Idu bis kurz vor Marina di Gutturue Flumini....

Das erste mal, das die Lasterroute sehr erheblich von Dagmars Tagestrack abweicht....für mich über 100Km...für Daggi 75 Km (!!), da Sie über eine "Privatstraße" eine erhebliche Abkürzung am Meer entlang fahren kann: über die Ponte di Marceddi. 

Ponte di Marceddi. Spart 30km ! ...aber nur mit dem Rad!

Unser Koordinatentreff klappt vorzüglich: Laster kommt von "oben"....da taucht Daggi mit dem letzten Quäntchen "Akkuinhalt" auf...und das im einsamen Nirgendwo der Costa Verde , tolle "grüne" Dünenlandschaft ! Wir freuen uns tierisch, Pause und Akkuwechsel.

so sieht das aus, am Koordinatentreff : 39.61826N 8.48628E

Und jetzt : Fahren bis zum Beginn des Pistenabschnittes ! Wir wollen zum "Kultcampingplatz" "Camping Sciopadroxiu".....der Platz "were you have to be" wenn man den tollen Costa Verde Abschnitt rund um das "Hotel le dune de piscinas", sowie die verfallenen Minenanlagen der "Edelmetallförderzeit" Sardiniens erleben will !

Wir wollen das ! Die Landschaft mit ihren eingestreuten , postindustriellen Artefakten, ist apokalyptisch, hier wird wohl der nächste "Mad Max" Film gedreht...mir geht das absolut unter die Haut, allerdings wäre das im Sonnenschein noch schöner.

Die Anfahrt ist eine schlammige, zum Teil sehr verschränkte, schmale Sandpiste. Zum ersten Mal wird der Laster richtig verwunden und sucht Traktion. Ein seitlich stehender VW  T5 gibt auf. Mangelnde Bodenfreiheit ! Dank unsren extrem kurzen Radstandes, eines sehr kurzen 1ten Ganges, kommen wir da ohne Probleme hoch und durch. Ein erster Vertrauenspunkt ist erreicht, was sich auch später bei den kurzen Sandpassagen noch steigert !  In der Tat sind 6.5 Tonnen und ein knapp 3.30m hoher Aufbau nicht mehr ganz so leichtfüßig zu steuern wie unser Hilux. Aber: alles top! Dann sind wir am Strand des verfallenen Hotels le Dune de piscinas ! Und: ja, es wird grade wieder aufgebaut !

Und ja , der Campingplatz direkt in der Nähe: Es ist die letzte Nacht, die dieser offen hat:

"feel free, freie Platzwahl"  --- wir sind die einzgen und letzten Gäste dieses Jahr..........

Irrer must-see Ort. Schaut her:

Das Herz der Costa Verde : Hotel le dune de Piscinas ....im Regen !


Und im Umfeld: Überall die verrosteten Überbleibsel der ehemaligen "Metallförderung"



.....hier lies die Minenindustrie einfach alles zurück....

und hier noch als Eindruck:
Ingurtosu, ein verlassenes Minero Dorf, mitten in der Costa Verde, das Ausmaß der Überbleibsel wird nur per Drohnenflug ersichtlich.....
Kommt fliegt mit.....und den verseuchten Boden und die frei zugänglichen Wrackgebäude.....
nennt man einfach "Industriedenkmal" und schon ist der Staat aus der "Entsorgungspflicht" raus...
Und so wie das hier gezeigte....gibt es -zigfach in Sardinien !



Und jetzt nochmal von oben, das ganze Ausmaß dieser Hinterlassenschaft.....

Seht ihr den Laster ?....und die Piste, diese führte uns vom Hotel le dune hierher....

Tja, die Minen lassen uns noch nicht los: eines der schrägsten und bizarresten Highlights ist , nur  wenige Kilometer entfernt "Porto Flavia", ein Stück pfiffige Transportgeschichte von massenhaft abgebautem Erz in der Mine Masua, einzigartig auf der Welt, siehe auch hier:   https://de.wikipedia.org/wiki/Porto_Flavia

Da wurde in einem  aus massivem Granit  bestehenden Berg, riesige Tunnels mit Lorenbahnen und Erzlagerstätten gesprengt, gebohrt und gemeiselt....und die Öffnung dieser Bahnen zeigt mitten ins Meer ! Bis Anfang der 60iger konnten Schüttgutschiffe direkt unter die Öffnung des Berges manövrieren, und wurden ohne Hafen direkt von oben beladen ! Wir schließen uns einer "Coronakonformen" Führung an, und klettern durch die kilometerlangen Tunnel...sehr cool, das mal mit eigenen Augen zu sehen !



  



Hier geht es rein, behelmt und desinfiziert !


In den Gängen, wo früher die Erzloren klapperten !


Hier spucken die Erzloren ihren Inhalt aus dem Berg.....direkt in die Schiffe unten drunter!!

Ok, nach kurzer Stärkung, Rad raus....und ab geht es über iglesias Richtung Cagliari.
Wir spüren die Regenfronten die uns hinterherhecheln.....gleichzeitung gibt es auch aus Sizilien keine guten Nachrichten : dort macht sich ein Medicane breit, dessen Ausläufer uns hier auch den massiven Regen bringt.

So landen wir als Team am 2.11. zum ersten Mal in Cagliari, was für Daggi 1000 Km Radfahren bedeutet.
Der Laster hat hier ca. 500 km mehr gemacht....und wie das von Daggi´s Sicht aussieht, wenn Sie ihr "Versorgungs" Fahrzeug mit ihrem lieben Mann (i)...vorbeihuschen sieht, diesen Augenblick teilen wir auch mit euch....



Soo, und dann laufen wir ,mal wieder im Regen, zusammen in Cagliari zum 1000Km Treff ein. Warten muß ich mit dem Laster meist nur wenige Minuten.....bis Daggi um die Ecke flitzt.

So ist es auch diesmal......Pause, Waschsalon um die Ecke und dann: die letzen "weißen Flecken" der Umrundung zufahren !!

Deswegen wird der nächste Blogbeitrag auch : "Last exit Cagliari" heißen.....aus gutem Grund !!
Seit gespannt !
Daggi und Manni

1 Kommentar:

  1. Sehr schöner Bericht, top. Für das Wetter kann keiner was. Ihr machts richtig. Wie du sagst. Bei schön Wetter kann das jeder. Hit ab daggi, alles mit dem Pedi, Respekt. Hoffen es ist dir nicht zu kalt. Aber in Bewegung wahrscheinlich kein Problem. Wir grüßen euch ganz herzlich von Argentinien aus. Hier scheint die Sonne bei 30 Grad. LG Horst und Christiane

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