Hallo Deutschland....
....am Montag, 30.12 endlich die erlösende Nachricht von Eduardo, unserem Agent, der uns die Hafen und Zoll Prozeduren erleichtern wird "come over, bring Dollars, we go to the harbour !"
Wir gehen beide zum Büro, nur wenige 100m von unserem Hotel entfernt. Im Gänsemarsch mit mehreren weiteren Kollegen geht es zum Hafen, wir fahren durch den "Containerdschungel" zum Abladeplatz unserer Fahrzeuge. Da stehen sie, die "Abenteuerfahrzeuge" : Unimogs, die MAN Trucks, aber auch "normale" Wohnmobile, dazwischen unser Lasterle. Alles meist Fahrzeuge aus Deutschland oder Schweiz.
Diesmal muss ich den "Gang" durch die Behörden machen, da nur der im KFZ Schein als Besitzer eingetragene, diese Abwicklung machen darf !
Aufgeregt quetsche ich mich durch die engen Reihen, der Check der Fahrzeuge steht an !
Die Siegel der Reederei an der Kabinentür sind ganz.....aber die Tür ist nicht richtig verschlossen.
Dann die Realität nach dem Öffnen: der Inhalt von Küche ist auf dem Boden verstreut, viele Schränke stehen offen, die Vakkuumsäcke mit unsren Klamotten, sorgfältig auf dem Bett verzurrt, alle offen, durchwühlt, die Matraze ölig schwarz !
Im Hängeschrank klafft anstelle des Radios nur ein Loch..
Jetzt dämmert die Gewissheit : Auch wir wurden leider "Opfer" der Einbruchsserien auf der Grimaldilinie Hamburg - Montevideo. Zusammen mit dem Agent und einem Hafenmitarbeiter erstellen wir ein "Schadensprotokoll" , und von links und rechts kommen Rufe: "Meine Schuhe fehlen"..Mein Werkzeug ist weg"...
Wir fahren frustiert zum Zoll, erledigen die Formalitäten. Unser Fahrzeug darf jetzt ein Jahr in Uruguay bleiben !
Damit wäre das "offizielle" erledigt....Daggi wartet draussen auf einem grossen Parkplatz...und dort sammelt sich der geschädigte Fahrzeugtross, wir tauschen uns aus.
Wir wollen jetzt nur noch so schnell wir möglich raus aus der Stadt, einen Platz anlaufen, wo wir in Ruhe Bestandsaufnahme machen können, sowie unserem Lasterle den "Verschiffungstrimm" wegzunehmen, die in Deutschland verrammelten Dachhauben wieder gangbar zu machen, die Aussenleiter wieder montieren.....etc.
Wir fahren noch ca. 85km Richtung Osten, zum "Paraiso Swissa", zu Heinz und Sylvia, uns wohlbekannt, betreiben sie eine "Schweizer Ferienparadies" mit Ferienhäuser, und eben einem "Overlander Camp", direkt am Atlantik gelegen. Beste, erste Anlaufstelle !
Wir fahren gegen 20.00 Uhr auf den Platz, es ist schon Dunkel. Trotzdem wollen wir uns einen Überblick des Schadens verschaffen, klar ist an Schlaf nicht zu denken !
Das schaffen wir nur grob, bis wir aufgeben, Dagmar das Bett richtet, und wir erstmal schlafen...
Der nächste Tag steht ganz im Zeichen der "Bestandsaufnahme".....und wir erkennen immer mehr "Verlust".....es ist gar nicht so einfach den "Haushalt" zu kontrollieren. Immer wieder kommt von einem von uns der Spruch : " Ach, weisst du was auch weg ist...."
Insgesamt beläuft sich der Schaden auf knapp 2000.- Natürlich verschmerzbar, gemein aber das sich manche Sachen, auf die man sich besonders gefreut hat, hier einfach nicht ersetzbar sind !
Alle Jacken weg, die neuen Crocs weg, ein (kleiner !) Teil des Werkzeuges fehlt, die geliebte Wetterstation----auch weg. Die Kiste mit Fahrradersatzteilen----weg ! und so wird die Liste länger und länger....! Es fehlen "Lieblingsstücke" , wie Daggi´s Kaffeehumpen, an denen Sie wirklich hängt!
Wir bemühen uns, die Laune nicht zu extrem absacken zu lassen......unser Nachbar neben uns hat es noch schlimmer erwischt.....modernes Fahrzeug....mit einem Schlüssel lassen sich da alle Stauklappen bequem öffnen......Schaden deutlich höher......sogar die Ebike Akkus sind weg.....
Also heben wir den Kopf, nix dabei was sich nicht mit Dollars ersetzen liese, und Gott sei Dank : kaum was im Fahrzeug beschädigt !
Wir laden die e-bikes aus...und Daggi fährt los, um einen "Überlebenseinkauf" im nächsten Dorf zu machen.....das rettet uns den Tag ! Wir haben einen Fahrradkorb voll Essen und Trinken !Danke Daggi, das war eine Heldentat. Vor allem, mit dem Ebike auf der Umgehungsautobahn durch die Mautstelle gebrettert !.......klar, ohne was zu zahlen.....!
Ok, so langsam lichtet sich das Chaos....und wir gehen zu "regulären Tätigkeiten" über.
Wasserfilter neue Patrone rein, Wassertank mal "anfüllen", Pumpe an....läuft !.....und läuft.....und läuft.....und läuft ! "Daggi schau mal ,ob der Boiler das Wasser ablässt unterm Karren " "Nein, Pumpe aus, es kommt Wasser aus der Hecktüre" Das hat gerade noch gefehlt ! Jetzt muss es schnell gehen: Matraze hoch, Abdeckung der Wasser/Heizinstallation weg.....eine Pfütze, alles steht unter Wasser ! Nach kurzem Pumpentriggern ist das ein Worst-Case-Szenario: der Druckspeicher, genau gegenüber der Truma Heizung muss genau jetzt einen Gehäuseriss bekommen, und schön mit 3 Bar die Heizungselektronik fluten ! Aus der Heizung tritt ein Wasserschwall aus, und ja, das wird eine Herausforderung: Alles erstmal trocknen, Druckbehälter ausbauen, wieder alles trocknen, dann Heizungssteuerplatine ausbauen, alles trocken, Platine in die Sonne legen.
Könnt ihr den Riß sehen ? |
Puls wieder runterfahren, mehr können wir nicht machen. Das Wassersystem ist schnell geflickt. Wir haben alles dabei. Abends dann Einbau der Heizungsplatine......mit Herzklopfen starten wir das System, oooh ha, es verhält sich normal ! Zum Endtest müssen wir morgen erstmal unsre Gasflaschen füllen lassen !
Also gab es dann am nächsten Tag erstmal ein Großeinkauf in Piriapolis, die nächste Stadt, ca. 20km entfernt. Wir geben unsre Gasflaschen beim Abfüller ab, und ab zum Supermarkt, Standard Einkauf, wir gönnen uns ein neues Radio, einen neuen Beifahrerrückspiegel (ging auf dem Seeweg auch kaputt), und na klar, eine Büchse WD 40 Plagiat (original: 15.-) ! Zurück im "Paraiso", Heizungstest : Gewonnen ! Sie hat den Tauchgang überlebt !
Zum ersten Mal auf dieser Reise, kocht Daggi ein Essen auf dem wiedererwachten Herd. Und es mundet köstlich....!
Das neue Radio läuft, die "Katze des Hauses" gesellt sich zu uns, ein Gürteltier, sowie ein großer Leguan kamen auch schon vorbei.......na, das fühlt sich doch soooo langsam schon nach "Wir sind weit weg von Zuhause, das Abenteuer kann starten" an !
Und das werden wir jetzt so richtig beginnen lassen !
Buenos noches, Deutschland !
Liebe Dagmar, lieber Manni!
AntwortenLöschenDas ist ja echt eine Sauerei! Wir hoffen, dass ihr alles Wichtige bald ersetzen und euer Lasterle dann richtig genießen könnt.
Viele liebe Grüße von
Harald und Lisa
Hi Manni und Daggi. Haben gerade geschaut was ihr so erlebt auf eurer Reise und dabei die schlechten Nachrichten lesen müssen, was euch da widerfahren ist. Wie wir euch kennen lasst ihr euch von sowas aber nicht unterkriegen, geschweige denn eure gute Laune verderben. Lasst es euch gut gehen und genießt die Zeit. Wir werden weiterhin regelmäßig schauen, was ihr so treibt.
AntwortenLöschenGruß Simon und die Turmfalken Jungs
ja so ein Scheiss..... aber die Hauskatze ist doch ein Hit, oder , hier gibt es nur die Schwarze von neben an..... verliert nicht eueren Humor, wie sagen die KölnerInnen: Et kütt wie et kütt.... in diesem Sinne, bald Kölle alaaf , Umarmung, Sister Jane
AntwortenLöschenHi ihr beiden, hört sich ja richtig spannend an! Mein Toyo ist zur Zeit auf dem Weg nach Montevideo auf der Grande Buenos Aires! Schau ma mal wies ausgeht? Vielleicht kreuzen sich ja unsere Wege in Südamerika!
AntwortenLöschenGrüße aus dem kalten verschneiten Bayerischen Wald,
Alois
Hallo Ihr lieben Zwei, seit Tagen denke ich, noch gar nichts gehört von Euch Beiden, wie es ihnen wohl geht ... und dann denke ich, ich sollte wohl mal auf eurem Blog nachschauen ;-) Jetzt haben wir uns gleichzeitig gefreut von euch zu lesen, aber waren auch mächtig erschrocken ... so ein großer Mist mit dem Einbruch. Wir freuen uns, dass ihr nun trotzdem guter Dinge seid und wünschen Euch eine supergute Reise. Wir schauen jetzt regelmäßig hier vorbei :-) Ganz, ganz liebe Grüße von uns Fünfen Lars, Dagi, Foppolo, Anthony und Giulia
AntwortenLöschenHallo zusammen,
AntwortenLöschenim Forum kann ich euch gerade nicht antworten, das geht mit dem Handybrowser irgendwie nicht. Schade, dass bei Euch so viel kaputt gegangen ist. Bei meiner Verschiffung waren ja alle heil geblieben. Ich bin mittlerweile in Chile, also recht weit weg von euch.
Grüße von Günter mit dem Provisorium.