Wir entscheiden uns doch, Quito zu
besuchen. Wir nutzen einen Campspot mitten in der Stadt : Hostal Zentrum. Das
Hostal wird von Gerd, einem über 80ig jährigen deutschen Original mit Akrebie
betrieben. Die Zeit steht, im Gastraum lebt der "Rustikal Eiche" look der
spätsiebziger.
Wir parken ein, und erkunden Quito mit einer "rote
Doppeldecker" Hop on-hop off Tour. Quito begeistert. Das koloniale Centrum ist
Top in Schuss, Fussgängerzonen verhindern das stehen im Dieselqualm. Wir
erkunden Basiliken, Kirchen und Museen.Highlight ist eindeutig die Basilica del
Voto nacional, nicht ganz fertig gestellt, und mit wirklich abenteuerlicher
Turmbesteigung (siehe Bilder )Fahren hoch zu Engelsstatue, haben einen
Superblick auf die Stadt ! Nach einem langen Tag ist die Überraschung gross, als
wir wieder Chris und Les im "Zentrum" treffen, mit den beiden Motorradfahrer
hatten wir zusammen von Panama nach Kolumbien verschifft.
Klar, nach der
"höchstgelegenen Hauptstadt der Welt"...2850m hoch, wer mehr wissen will
:
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Quito
sind wir top akklimatisiert und
fit für "höheres". Wir fahren zum Vulkan Cotopaxi, übernachten auf 3800m, quälen
den Hilux vorher noch auf einer Vulkanaschepiste auf 4650m. Nachts leisten wir
einer Indiogruppe mit Kindern noch "erste Hilfe" beim Grosszeltaufbau, damit sie
nicht bei minusgraden ungeschützt übernachten müssen. Ihre Denkweise : jeder
"Aleman" ist auch Ingenieur, also wir ein "Geschenk Gottes", um zu helfen. Na,
ja wir haben immerhin einen Hammer und Camperfahrung, und so schaffen wir es,
aus dem Haufen Stangen und Planen für sie irgendwie eine Nachtunterkunft
zusammenzunageln. Zum Dank nehmen Sie Daggi am nächsten Morgen in ihre Mitte und
Singen und Tanzen mit ihr ! Ein absolut anrührendes Erlebniss ! Und dazu sehen
wir den herrlichen, schneebedeckten Cotopaxi ohne Wolken !
Unsere
Dieselheizung hat 3800m Höhe erfolgreich geschafft, und so war klar: Wir müssen
in unserem kleinen Haus nicht frieren ! Unschätzbarer Komfort ! Nach einem
Abstecher in Banos, wieder auf 1800m, mit Besichtigung des "Diabolo"
Wasserfalls, Benutzung der "Todesschaukel", netten Erholtagen im "pequenio
Paraiso" , kleines Paradies mit Overlandertreff, geht es wieder hoch zur
wunderschönen Laguna Quilota. Wir fahren auf kleinen Pisten, der "Ruta
vulcanos" bis auf 3900m, die Lagune ist spiegelglatt, tiefblau und uns geht die
Puste aus !!
siehe hier : https://de.m.wikipedia.org/wiki/Quilotoa
Etwas
benommen und Kopfschmerzgebeutelt, machen wir es kurz und gehen unseren letzten
"Grossvulkan" in Ecuador an: den Chimborazo:
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Chimborazo
Höchster Berg von Ecuador,
6310m ! Immer schneebedeckt....und ein neuer Höhenrekord für Mensch und Maschine
steht wieder an: Wir quälen uns mit dem Lux auf 4860m Höhe !
Wir sind jetzt
am höchsten, von der Erde "herrausragenden" Punkt !
Das ist, bedingt durch
die Erdkrümmung eben nicht der Mt. Everest, sondern der fast auf dem Äquator
stehende Chimborazo ! Der sonnennäheste Erdpunkt !
Auf dieser Höhe liefert
der Hilux noch gefühlte 40 PS an die Räder. Ohne die Getriebeuntersetzung hätten
wir keine Chanche. Für technisch interressierte: Neben dem Allradantrieb das
wichtigste Feature in einem echten Geländewagen. Es gibt nochmal fünf Gange
zusätzlich, die deutlich "kürzer" als der erste Gang sind, quasi "Kriechgänge"
die langsam, aber mit viel Kraft arbeiten !
Der Lohn der Mühe: Genau
rechtzeitig klart es auf, und wir können vor dem Eisvulkan bei blauem Himmel
stehen. Habt ihr unsere neues Eingangsbild auf der Website gesehen: Chimborazo
!!!
Tja, die Wochen vergehen wie im Flug ! Wiedermal haben wir das Gefühl,
wir stehen, und kommen nicht vorwärts ! Viele Overlander, die wir getroffen
haben, sind schon in Bolivien oder Chile ! Ok, wieder mal packt uns das "Vamos"
Virus, wir geben Gas und besuchen nur noch...Cuenca ! Warum ? Klar, dort ist die
Hochburg der Panamahut Herstellung. So einen, wie ich selbst aufhabe (Bilder).
Filigrane Schilfflechtarbeit, je nach "Knotenanzahl" über 1000 Dollar
teuer....Na ja, meiner kostete in Quito von einer indigenen Mama....10 Dollar,
aber cool oder ?. Tja, wie Bruce Willis halt...!
Wir campen wieder lustig, am
Rande der Stadt, zwischen Hühnern und Werkstatt, können aber bequem die Stadt
erreichen. Wir besuchen das "Panamahutmuseeum" und nun wissen wir, wie die
gemacht werden. Superaufwändig ! Formen, flechten, pressen. (siehe
Bilder)
Könnt ja mal lesen:
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Panama-Hut
Tja....und dann....fahren wir
wieder mal von Cuenca durch das "Ecuadorende" an den Pazifik.
Da war doch
noch was...ach ja, Bananen.Und genau, unsere Bananen kommen aus dieser Ecke.
Riesige Bananenfelder, mühsam bewässert und bewacht, halbreif die Stauden schon
am Baum in Plastiktüten eingepackt, warten sie auf ihre letzte Reise.
Hammermonokultur !
Aber die nicht von vielen gewählte Route quer zum Pazifik
hat gelohnt. Nicht nur wegen den Bananen, den Kakaobohnen (siehe Bilder),
sondern wieder mal das was "Overlanding" ausmacht.In einem Tag aus den Bergen
durch Trockenzonen und dann Regenwald ans Meer Besser kann man ein Land nicht
"erfühlen".Für unsere letzte Nacht in Ecuador möchten wir uns bei dem Santuario
Hibuscus bedanken : Ihr wart so gut zu uns ! Kaffee und Schokolade als
wertvolles Geschenk ! Danke Daniel und Franziska !
Und wenn ihr mal Ecuador
besucht, besucht sie in ihrem traumhaften Garten und
Refugio:
http://www.santuariohibiscus.com/?lang=deResüme:
Ecuador ist
eine absolut lohnenswerte Destination. Leute fahrt da hin ! Wir haben uns immer
sicher gefühlt, das Land hat super (Haupt) Strassen. Die Leute sind freundlich
und aufgeschlossen. Ihr könnt ins Amazonasgebiet, zu höchsten Bergen und in
gepflegte Kolonialstädte. Nach den Erdbeben ist der Tourismus zusammengebrochen,
obwohl das betroffene Gebiet eher touristisch unzugänglich der Nordpazifik war
!
Tja,und dann gibt es da ja auch noch dieses"Galapagos"....
Jeder
Geldbeutel wird bedient ! Das Klima ??? Sucht es euch aus ! Von "ewiger Sommer"
bis feuchtheiss und "Eiskalt" ....one country fit's it all !!!
Unser "lustiges" Camp bei Cuenca...!
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