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Dienstag, 11. April 2017

Carretera Austral : die Lebensader für das "chilenische" Patagonien (03.02.2017 - 14.02.2017)

Carretera Austral :
siehe auch wiki:  https://de.m.wikipedia.org/wiki/Ruta_7_(Chile)
Patagonien :
siehe auch wiki:  https://de.m.wikipedia.org/wiki/Patagonien

Wir fahren von Ladrillos über Caleta Puelche nach Hornopiren. Die Carretera besteht hier aus einem Mix aus Schotter, Sand gemischt mit Steinen, in den Dorfdurchfahrten auch immer wieder Asphaltstücke. Das Wetter ändert sich. Merklich kühler.....und vor allem nasser ! Hier ist es links und rechts satt grün, die Piste staubt extrem in den trockenen Abschnitten. Zum Leidwesen der Radfahrer und Backpacker die hier in "Mengen" unterwegs sind. Waren auf den zurückliegenden Reiseabschnitten "Overlandradfahrer" sehr selten, sie wurden von uns meist mit einer "aufmunternden" Hupe und winken beim Vorbeifahren gegrüsst....müssen wir uns dies auf der Carretera abgewöhnen.....wir können ja nicht "dauerhupend" herumfahren !

In Hornopiren angekommen, erkundigen wir uns nach Fährtickets nach Caleta Gonzales, der einzige Weg um die Carretera weiter zu befahren. Am nächsten Tag gegen 16.00 Uhr gibt es für uns und den Lux dann einen Platz zum Übersetzten. Wir campen in Hornopiren bei strömenden Regen in einem , na ja, Vorgarten, der voll mit Zelten ist. In der jetzigen Hochsaison (Dez - Feb) wird entlang der Carretera jeder "nutzbare" Raum zum Zeltplatz, unser "kleiner" Lux findet in der Hofeinfahrt ein Plätzchen...!

Die Überfahrt am nächsten Tag ist......herrlich ! Strahlender, wärmespendender Sonnenschein, spiegelglattes Meer, und ein traumhaftes Fjordpanorama machen uns sprachlos. So schön kann Patagonien sein ! Nach etwa 5' h kommen wir in Caleta Gonzalo an, es ist schon dunkel,
wir landen direkt im Nationalpark "Pumalin".
Siehe hier : https://de.m.wikipedia.org/wiki/Pumal%C3%ADn-Park
Mit uns fahren bestimmt 100 Autos, jede Menge Backpacker, Fahrradfahrer....und verlassen jetzt die Fähre um schleunigst ein Plätzchen für die Nacht zu finden.
Unser Plan: wir fahren direkt zum Camp 2, dem Camp cascadas, und bleiben nicht am in der Nähe des Landungssteges der Fähre gelegenen Visitorcenter. Schon in der Zufahrt zum Campspot wird gezeltet. Unglaublich voll, finden wir trotzdem einen Platz, wir müssen ja nur "Parken". Schaut euch mal das Video an, dann wisst ihr was entlang der Carretera los ist !
                                          Parque Pumalin in Patagonien: Hochsaison !

Wir wandern am nächsten Morgen zu einem Wasserfall, setzten uns "mitten" im Zeltchaos auf unsere "Luxusstühle" und beobachten das Backpacker und Fahrradgewimmel !!
Mit aller Ruhe fahren wir weiter, an der "Tramperreihe" der Backpacker vorbei. Wir haben nur einen Zweisitzer.....so bleibt uns das "Nachdenken" über Anhalten erspart. Das "Mitleid" hält sich in Grenzen, es gäbe auch Busverbindungen, das gilt aber wohl als "unsportlich".
Obwohl wir den nächsten Campspot früher anlaufen, sind auch hier die "Privatspots" mit überdachtem Unterstand, Bänken etc. schon alle belegt. Bleibt wieder der Parkplatz, und dieser wird gegen Abend absolut voll. Die Ranger sind etwas überfordert, haben keinen Überblick, ob es noch freie Plätze gibt. Auf der "Community Wiese" entsteht so bis 21.00 Uhr eine kleine Zeltstadt!
Die Landschaft hier schwankt zwischen sattem Grün, begrenzt von schneebedeckten, aber nicht hohen Bergen. Tja und ehe du dich versiehst, stehst du wieder am Meer....und es liegen Seelöwen herum ! Das macht den Reiz Patagoniens auf der chilenischen Seite aus: keine Stelle ist mehr als 250km vom Meer weg !
Und so stehen wir in der Nähe von Chaiten wieder am Pazifik an einer kleinen Bucht, es sind schon Overlanderkollegen da ! Gespräche und mal wieder Sonne geniessen...in der Hängematte !
Die Dörfer und kleine Städte an der Austral sehen wirklich noch nach "Pionierbau" aus. Meist aus Holz in Blockhausbauweise, oft bunt , knallblau, Rot oder Gelb, wirklich, man fühlt regelrecht wie sich die Siedlungen immer weiter nach Sūden reckten, und man baut mit dem was die Natur hergibt ! Die Landschaft zu beschreiben fällt schwer, und ich bin kein Poet. Schaut euch einfach die Bilder an, die Daggi (das macht sie übrigens schon immer) aus den hunderten ausgewählt hat. Dann muss ich nicht so viel drüber schreiben !
Die Versorgung mit dem nötigsten ist eigentlich immer möglich. Klar, z.b die Gemüse und Obstauswahl wird wirklich dünn, je weiter wir südlich kommen. Auch der Dieselpreis steigt kräftig, zumindest an den kleinen "Landtankstellen". Stellt euch einfach die Transportwege vor:
Alles kommt über die Schotterpiste !
Unser letztes Camp im Pumalin Park ist direkt am Ventisquero Gletscher. Schneebedeckte Bergspitzen zum Greifen nahe....obwohl wir nur ca. 400m hoch sind!



                  die Carretera Austral im Pumalin Nationalpark : komm, fahre 40sec mit uns !


Diesmal finden wir einen schönen Spot, nutzen den Shelter zum "Outdoorkochen". Daggi wandert zum Gletschermirador, bekommt nach ihrer Anstrengung ein Top Essen serviert !
Wir verfolgen immer weiter die Ruta 7, die Carretera Austral. In einem kleinen, wenige Häuser grossen Dorf........treffen wir Ina und Mirko ( http://mina.rtwblog.de/ )....die mit Ihren Rädern um die Welt fahren. Wir haben Sie in Mexico das letzte Mal gesehen, nie aus den Augen verloren, und jetzt, nach fast 1.5 Jahren haben wir die beiden endlich "eingeholt". Ja, die beiden waren mit ihren Rädern immer vor uns !!! Die Freude ist riesig, wir verabreden uns, Campen und Kochen zusammen, erzählen....toller Abend ! Danke und alles Gute euch beiden in Australien ! Seit ja wieder "vor uns"....!
In Coyhaique, grösserer Versorgungstadt, gibt es nochmal ein "Unimarc" Einkauf. Gutsortierter chilenischer Supermarkt ohne Patagonienaufschlag ! Im Nationalpark Cerro Castillo finden wir einen traumhaften Campspot in den Wäldern, am Morgen das Highlight: Wir feuern den Holzboiler an und können dann bald Heiss duschen. Echtes Pionierfeeling kommt da auf !
Inzwischen haben wir auch den 70tsden Kilometer auf unsere Reise zurückgelegt. Und unser Gefährte ?? Klar, lässt sich von den inzwischen tausenden Kilometer Piste nicht beeindrucken !
Nächster Stop ist am Lago Buenos Aires, dort gibt es die "blue marbel caves" im See und dessen unglaublich grün - blauen, glasklaren Wasser gelegene , durch den See unterspülte "Marmorkathedralen". Wir buchen eine Bootstour und fahren in und um die beeindruckende Felsformation herum ! Und wir machen einen Abstecher zu dem ca. 50km entferntem Gletscher Explorada.....auf der Rüttelpiste "Bahia Explorada"....wirklich eine kleine "Exploration....."
So langsam nähern wir uns einem der Highlights in Patagonien. Dem Fitz Roy Massiv. Dies wiederum ist "auf der anderen Seite", Argentinien also. Wir entscheiden uns für den kleinsten Grenzübergang, durch einen nagelneuen Park, "Park Patagonia".
Diesen Tipp, wie viele andere, bekamen wir von Overlanderkollegen. Volltreffer ! Die Strecke und Landschaft spektakulär, nur wir unterwegs, die Piste schwierig, für Daggi und Lux kein Problem! Wir stoppen an dem noch nicht fertiggestellten Visitorcenter des Parkes. Luxusbauten!! Der Versuch, einen "Golfrasen" um die Anlage hochzuziehen, vereiteln die hunderte wilden Vicunas, als "Kamelverwandte" fressen sie das Grün wieder ab....und haben Spass an den Rasenspringlern....! Hmmm welcher "Naturexperte" sich dies überlegt hat ?
Egal, wir haben Spass beim Zuschauen, Fahren die wunderschöne Piste weiter bis zum einsamen Grenzposten, reisen mal wieder aus Chile aus....und "drüben" in Argentinien wieder ein. Ja, nix EU, Patagonien....gespaltene Region !

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